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Margit
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Krankheitsangst: Wenn die Suche nach Sicherheit zur Belastung wird

14. 12. 2024

Krankheitsangst: Wenn die Suche nach Sicherheit zur Belastung wird

Die Angst vor Krankheiten ist ein Thema, das viele Menschen betrifft – oft still und unsichtbar. Sie ist mehr als die normale Sorge um die eigene Gesundheit, denn sie reicht tiefer: bis in unsere unbewussten Ängste, ungelösten Konflikte und prägenden Erfahrungen der Vergangenheit.

Was ist Krankheitsangst wirklich?
Krankheitsangst ist nicht einfach die Furcht vor einer bestimmten Krankheit. Vielmehr spiegelt sie tiefere existenzielle Themen wider, wie das Gefühl von Kontrollverlust, Hilflosigkeit oder die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Verletzlichkeit. Häufig bleibt sie unbegründet, denn medizinische Untersuchungen liefern keine Hinweise auf eine tatsächliche Erkrankung. Dennoch fühlen sich Betroffene von der Angst überwältigt – ein harmloses Symptom, wie ein leichter Schmerz, wird schnell als bedrohliches Warnsignal interpretiert.

Diese Ängste wirken oft im Verborgenen, wie ein Schatten, der erst durch körperliche Veränderungen sichtbar wird. Doch hinter der Angst stehen oft Erinnerungen und alte Verletzungen: Erlebnisse von Ohnmacht, Verlust oder nicht erfüllten Bedürfnissen, die ihre Wurzeln in der Kindheit oder in prägenden Lebensphasen haben. Erfahrungen von Hilflosigkeit oder mangelndem Verstandenwerden hinterlassen Spuren, die sich später in unserer Beziehung zu unserem Körper zeigen.

Der Körper als Spiegel der Seele
Unser Körper wird bei Krankheitsangst zum Ausdrucksort für innere Konflikte. Ein kleiner Schmerz oder ein ungewöhnliches Symptom kann wie ein Echo aus der Vergangenheit wirken, das nicht nur körperlich, sondern auch emotional spürbar ist. Besonders in Zeiten von Unsicherheit oder Stress wird diese Angst lauter und das innere Gleichgewicht gerät ins Wanken.

Die Suche nach Sicherheit
Betroffene suchen oft verzweifelt nach Beruhigung: durch wiederholte ärztliche Untersuchungen, das Scannen des Körpers nach Symptomen oder das ständige Recherchieren von Krankheitsbildern. Doch diese Maßnahmen verstärken die Unsicherheit oft, anstatt sie zu lindern. Die Angst wird zum ständigen Begleiter, der nicht nur das Vertrauen in den eigenen Körper, sondern auch in das Leben selbst erschüttert.

Wie wir den Umgang mit Krankheitsangst verändern können
Die Lösung liegt nicht darin, noch mehr Kontrolle auszuüben, sondern darin, einen anderen Umgang mit der Angst zu finden. Das bedeutet, tiefer zu schauen: Welche unbewussten Ängste und Bedürfnisse stehen hinter der Sorge? Welche inneren Verletzungen möchten gesehen und geheilt werden?

Achtsamkeit, Selbstreflexion und gezielte Übungen können helfen, das Gefühl von Sicherheit in sich selbst wiederzuerlangen. Indem wir uns erlauben, die Angst zu verstehen und anzunehmen, können wir sie Stück für Stück loslassen und neues Vertrauen in unseren Körper und unser Leben entwickeln.

Ein Schritt in die innere Stabilität
Krankheitsangst ist keine Schwäche – sie ist eine Einladung, genauer hinzusehen und zu wachsen. Wenn wir lernen, sie als Teil unserer inneren Prozesse zu verstehen, können wir nicht nur die Angst bewältigen, sondern auch eine tiefere Verbindung zu uns selbst aufbauen. Es geht nicht darum, die Angst zu kontrollieren, sondern darum, Sicherheit in sich selbst wiederzufinden.

Hören Sie dazu auch meine Podcastfolge an.

Zum Podcast: https://youtu.be/5UgtT_Zc3us

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