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Margit
Ennen

Wie frühere Bindungserfahrungen unsere Beziehungen prägen

26. 11. 2024

Wie frühere Bindungserfahrungen unsere Beziehungen prägen

Vielleicht haben Sie es schon einmal erlebt: Sie finden sich immer wieder in Beziehungen oder Dynamiken, die Ihnen mehr Stress als Erfüllung bringen. Trotz dieser Belastung fühlen sich diese Situationen vertraut an, fast so, als würden sie eine Art Sicherheit bieten – selbst wenn sie Ihnen nicht guttun. Warum ist das so?

In unserer letzten Podcast-Folge mit Kirsten Kossel haben wir darüber gesprochen, wie unbewusste Muster aus der Kindheit unser Beziehungsverhalten prägen. Diese Muster entstehen durch die Bindungen, die wir in der frühen Kindheit zu unseren Bezugspersonen aufgebaut haben. Sie bestimmen, wie wir Nähe und Vertrauen erleben – und beeinflussen, wie wir später als Erwachsene Beziehungen gestalten.

Sichere Bindungserfahrungen geben uns ein solides Fundament: Sie vermitteln das Gefühl, dass wir geliebt und unterstützt werden, auch in schwierigen Zeiten. Unsichere Bindungen hingegen können tiefgreifende Ängste hervorrufen – etwa die Angst, nicht genug zu sein oder Liebe erkämpfen zu müssen. Kinder, die inkonsistente oder distanzierte elterliche Zuwendung erfahren haben, tragen diese Unsicherheiten oft unbewusst in ihre späteren Beziehungen.

Die Folge: Sie fühlen sich von Menschen angezogen, die ähnliche Muster verkörpern, und geraten wiederholt in Konflikte. Dieses Phänomen erklärt, warum unsere Partnerwahl selten rein zufällig ist – unsere unbewussten Prägungen steuern uns.

Frühkindliche Verletzungen hinterlassen Spuren in unserer inneren Welt. Oft entwickeln wir Schutzmechanismen, um mit Enttäuschungen oder emotionaler Vernachlässigung umzugehen. Diese sogenannten verletzten Anteile zeigen sich später in Verhaltensmustern wie dem Streben nach Anerkennung oder der Angst vor Zurückweisung.

Ohne Bewusstsein für diese Anteile geraten wir in einen Kreislauf aus wiederholten Beziehungsmustern. Wir suchen unbewusst nach Heilung, landen jedoch in Situationen, die unsere alten Wunden neu aufreißen. Besonders herausfordernd ist dabei die Projektion: Häufig übertragen wir unsere eigenen Unsicherheiten auf den Partner und machen ihn für unsere inneren Konflikte verantwortlich. Das belastet nicht nur die Beziehung, sondern auch unser eigenes Wohlbefinden.

Unsere frühen Erfahrungen wirken wie unsichtbare Fäden, die unser Beziehungsverhalten lenken. Sie beeinflussen, wie wir mit Nähe und Distanz umgehen, welche Dynamiken uns vertraut erscheinen und warum wir uns in bestimmten Beziehungen immer wieder „festfahren“. Die Vergangenheit mag nicht sichtbar sein, doch sie prägt unsere Gegenwart auf tiefgreifende Weise.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie frühe Bindungserfahrungen Ihre Beziehungen beeinflussen, laden wir Sie herzlich ein, unsere Podcastfolge anzuhören.

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